Warum spielt der individuelle Körpergeruch bei der Partnerwahl eine wichtige Rolle? Weil er unter anderem über das Immunpotenzial des Gegenübers informiert. Bestimmte Duftstoffe im Körpergeruch lassen Menschen unbewusst zueinanderfinden, damit möglichst verschiedene Immungene zusammen kommen und sich so die Abwehrkräfte der Nachkommen verstärken.
In einem T-Shirt-Experiment hatten Frauen getragene Kleidungsstücke von Männern bevorzugt, die andere Immungene hatten als sie selbst. „Menschen erfassen unbewusst, wie die eigene Immunabwehr beschaffen ist, und können die eines potenziellen Partners am Geruch erkennen“, erklärt Manfred Milinski, Direktor am Max-Planck-Institut für Evolutionsbiologie in Plön. Der Wissenschaftler erforscht seit Jahrzehnten die Evolutionsstrategien in der sexuellen Fortpflanzung und Partnerwahl.
Zuletzt hatte Milinski mit Forschungspartnern den Geruchscode für die Partnerwahl aufgeschlüsselt und erstmals ein biologisch wirksames Parfüm herstellen können. Wissenschaftler der Max-Planck-Institute für Evolutionsbiologie in Plön und für Immunbiologie und Epigenetik in Freiburg hatten zusammen mit Kollegen der Universität Dresden die chemische Zusammensetzung dieses Geruchscodes ermittelt. Anschließende Versuche zeigten, dass auch ein synthetisches Parfüm ohne tierische Zusatzstoffe voll biologisch wirksam sein kann.
Allerdings scheint die Kommunikation über den Körperduft höchst individuell zu sein und stark von den persönlichen Immungenen abhängig zu sein. Ob derlei manipulierende Parfüms überhaupt für Beziehungen auch im Alltag tragfähig sind, bleibt abzuwarten. Und selbst wenn Körpergeruch für die Partnerwahl bedeutsam ist: Starker Schweißgeruch und Schweißflecken auf der Kleidung dürften bei der Partnerwahl im jedem Fall eher hinderlich sein… 😉
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