Anwendung und Wirkung von homöopathischen Mitteln
Seit über 200 Jahren findet die Homöopathie in Deutschland ihre Fürsprecher. Der ursprüngliche Gedanke war, Menschen mit organischen oder anorganischen Mitteln aus der Natur bei der Selbstheilung zu unterstützen. Die Theorie basiert auf zwei Grundsätzen:
1. Heilung durch gleiche Symptome
Generell werden Pflanzen, Mineralien oder Tierbestandteile als Ausgangsstoffe genutzt, welche bei gesunden Personen vergleichbare Symptome auslösen sollen, wie die, unter der die kranke Person leidet.
2. Heilung durch Verdünnung
Kräuterauszüge werden so lange verdünnt, bis teilweise kein einziges Molekül der ursprünglichen Substanz vorhanden ist. Bei diesem Vorgang, den die Homöopathie “Potenzierung” nennt, soll die Information des Auszugs erhalten bleiben, obwohl der Wirkstoff immer stärker verdünnt wird. Die Homöopathie ist eine alternativmedizinische Behandlungsmethode, die einer eigenständigen Lehre folgt, die vor über 200 Jahren entwickelt wurde. Sie steht im Widerspruch zu dem heute verfügbaren naturwissenschaftlichen Wissen.
Auswahl der Medikamente
Die Verdünnungen bzw. Potenzierungen können als Tinkturen oder Streukügelchen (Globuli, die aus Milchzucker bestehen) verabreicht werden. Weniger gebräuchlich sind andere Darreichungsformen wie Salben, Cremes, Gele oder Tabletten.
Nach der Ursache und der Lokalisation der Beschwerden unterscheidet sich welche Substanz in welcher Verdünnung eingenommen werden soll. Diese Auswahl sollte zumindest beim Einstieg in die Homöopathie nicht der Patient, sondern ein ausgebildeter Homöopath treffen, da die Auswahl des geeigneten Mittels viel erfahrungsheilkundliches Wissen voraussetzt und komplex sein kann.
Welche homöopathischen Mittel helfen gegen gewöhnlichen Schweiß?
Es existieren verschiedene homöopathische Mittel gegen Schwitzen. Unterschieden wird in Tinkturen, Globuli und Schüßler-Salze. Sie sind Mineralsalze, die in homöopathischen Dosierungen angeboten werden. Gegen stark riechenden Schweiß sollen sowohl Urtinkturen, das sind unverdünnte Kräuterauszüge, als auch Globuli helfen. Diese werden oral eingenommen. Tinkturen können zum Essen oder unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen oder auf die betreffenden Stellen aufgetragen werden. Vor der Medikamentenauswahl ist die Klärung der Ursache des Schweißgeruches wichtig. Diese ist mitbestimmend für die Auswahl des homöopathischen Wirkstoffes. Komplexmittel, also potenzierte Arzneien, die aus mehreren Präparaten zusammengesetzt sind, werden verwendet, wenn für das Schwitzen mehrere Ursachen vorliegen.
Schweißgeruch natürlich bekämpfen geht aber auch anders: Hausmittel, wie Salbeitinkturen beispielsweise, wirken antibakteriell und geben Achseln zudem einen angenehmen Duft. Auch so kann versucht werden Schweißgeruch zu bekämpfen. Wer jedoch stäker schwitzt oder unter Schweißausbrüchen leidet, sollte zu stärkeren Methoden, als Naturheilmittel gegen das Schwitzen greifen.
Gibt es homöopathische Mittel gegen übermäßigen Schweiß?
Sehr starkes Schwitzen kann verschiedene Ursachen haben. Hormonelle Schwankungen sind bei Frauen zum Beispiel weit verbreitet. Vor allem in den Wechseljahren leiden viele Individuen unter unangenehmen Schweißausbrüchen. Als Auslöser bei der Frau, aber auch beim Mann, für Hitzewallungen und Schweißausbrüche gilt der Hormonabfall. Er geht oft mit dem Gefühl einher, nichts “Einengendes” zu vertragen, was sowohl körperlich, wie auch seelisch zu verstehen ist. Als homöopathisches Mittel gegen übermäßiges Schwitzen werden in solchen Fällen Globuli aus Pulsatilla pratensis (Wiesen-Kuhschelle) und Lachesis (das Gift der Buschmeisterschlange) angepriesen.
Ein anderer Grund für überdurchschnittliches Schwitzen ist Stress. Auch gegen starkes Kopfschwitzen bzw. starkes Schwitzen am ganzen Körper durch Stress werden homöopathische Mittel angeboten. Acidum sulfuricum (Schwefelsäure) als Zuckerkügelchen verspricht eine Reduktion von stressbedingtem Schweiß.
Weitere Ursachen für übermäßige Schweißproduktion stellen Krankheiten und Infekte dar. Besonders bei Erkältungen oder grippalen Erkrankungen wird viel Schweiß abgesondert. Hier werden Sambucus nigra (schwarzer Holunder) und Gelsemium (wilder Jasmin) empfohlen.
Ist keine Ursache zu finden, wird gerne – auch in der Selbstmedikation – zu Jaborandi (südamerikanisches Rutakraut) geraten.
Generell gilt für alle homöopathischen Mittel: Ob speziell für Frauen oder zur Vermeidung von Stressschweiß entwickelt, die Wirkungen dieser Medikamente sind wissenschaftlich nicht erwiesen. Erfahrungsberichte im Internet bestätigen Erfolge, man liest aber auch negative Berichte. Homöopathische Zubereitungen gegen starkes Schwitzen bringen immer die Gefahr mit sich, nicht wirksam zu sein. Es ist also nicht zu empfehlen, bei übermäßiges Schwitzen allein der Homöopathie zu vertrauen. Auch wenn du der Homöopathie positiv gegenüberstehst, benutze am besten zusätzlich ein Antitranspirant oder ein Deo. Bei starken Beschwerden kontaktiere uns aber in jedem Fall Ihren Arzt.
Welche homöopathischen Mittel bekommt man rezeptfrei in der Apotheke?
Die meisten homöopathischen Mittel gegen Schwitzen sind apothekenpflichtig, können aber ohne Rezept gekauft werden. Grundsätzlich gilt, je stärker die Verdünnung, desto unproblematischer ist die Beschaffung des Produkts. Die Wahl eines geeigneten homöopathischen Mittels, gegen starkes Schwitzen, muss für jede Person individuell ausgewählt werden. Deswegen sollte ein ausgebildeter Homöopath (in Deutschland sind das Heilpraktiker oder Ärzte) zurate gezogen werden. Es gibt auch zahlreiche Apotheker, die speziell eine Weiterbildung im Bereich Naturheilverfahren und Homöopathie nach den Vorgaben der Bundesapothekerkammer absolviert haben.
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