Warum schwitzen wir überhaupt?
Warum schwitzt man? Diese Frage ist zunächst einfach zu beantworten: Generell gehört das Schwitzen zu den wichtigsten Prozessen im menschlichen Körper. Denn dadurch sorgt der Organismus für Temperaturausgleich, der Schweiß kühlt den Körper also herunter. Dieser Effekt ist wichtig, um eine optimale Temperatur für die Stoffwechselvorgänge in den Organen zu sichern und lebensbedrohliches Überhitzen zu verhindern. Typischerweise schwitzt der Mensch deshalb besonders stark, wenn er hohen Umgebungstemperaturen ausgesetzt ist oder wenn sich der Körper durch starke physische Anstrengung aufheizt. Im heißen Sommer gehören Schweißausbrüche deshalb ebenso zum Alltag wie beim Sport oder bei anstrengender körperlicher Arbeit.
Doch warum kühlt Schweiß? Indem der Schweiß auf der Haut verdunstet, entsteht die sogenannte Verdunstungskühle. Doch über die Funktion der Temperaturregelung des Körpers hinaus kann massives Schwitzen auch aus anderen Gründen auftreten: Zum Beispiel aufgrund von emotionalem Stress, Krankheiten, hormonellen Ursachen oder als Nebenwirkung bei der Medikamenteneinnahme.
Exkurs: Wie entsteht unsere Körperwärme?
Um zu verstehen, warum das Schwitzen notwendig ist, ist ein Blick auf den Wärmehaushalt des Menschen hilfreich. Als sogenannte endotherme Organismen können Menschen ihre Wärme selbst produzieren – im Gegensatz zu exothermen Lebewesen wie Reptilien, die auf Umgebungswärme zum Aufheizen angewiesen sind. Für die Erzeugung von Körperwärme beim Menschen bedarf es zunächst der Energiezufuhr durch Nahrungsaufnahme. In den sogenannten Kraftwerken unserer Körperzellen, den Mitochondrien, wird die zugeführte Energie für biochemische Prozesse benötigt und teilweise in Wärmeenergie umgewandelt. Dies passiert in Ruhephasen vorrangig in der Leber, den Nieren und im Herz, sowie im menschlichen Gehirn.
Durch den Blutkreislauf verteilt sich die Wärme im gesamten Organismus. Ist der Mensch allerdings in Bewegung, entsteht die Wärme vor allem in den Muskeln: Bei viel Bewegung entsteht entsprechend viel Wärme, also ein Wärmeüberschuss. Damit sich dadurch kein gefährlicher Hitzestau entwickelt, ist die Temperaturregulierung wichtig – wofür die Schweißproduktion entscheidend ist. Wie viel Schweißbildung zum Abkühlen notwendig ist, entscheidet der menschliche Körper anhand von Wärme- und Kälterezeptoren auf der Haut, die ständig die Körpertemperatur überprüfen und Rückmeldung an die Thermoregulationszenten im Gehirn geben, die bei Bedarf sofort Abkühlmechanismen starten.
Schwitzen: Wie funktioniert es?
Wie bereits festgestellt, ist die Funktion des Temperaturausgleichs bzw. der Temperaturregelung des Menschen der wichtigste Grund für menschliches Schwitzen – und lebensnotwendig für den Organismus, um eine Überhitzung des Körpers zu vermeiden. Das gilt übrigens nicht nur beim Menschen, sondern auch für viele Tiere. So kennen beispielsweise Pferdebesitzer das Phänomen, dass ihr Tier nach einem Ausritt oder Training am ganzen Körper schwitzt. Das ist völlig normal, da Pferde überall Schweißdrüsen besitzen. Hunde und Katzen hingegen haben solche Drüsen lediglich an den Pfoten, können demzufolge auch nur an dieser Stelle schwitzen. Und andere Tiere, wie Reptilien oder Vögel, besitzen überhaupt keine Schweißdrüsen und müssen anderweitig für Abkühlung sorgen. Denn ohne Schweißdrüsen kann kein Schweiß austreten.
Schweißdrüsen und ihre Funktion
Um überhaupt schwitzen zu können, benötigt man also Schweißdrüsen. Die hat der menschliche Körper reichlich: Mehrere Millionen Schweißdrüsen sind am ganzen Körper verteilt. Besonders geballt kommen diese für die Schweißbildung unverzichtbaren Drüsen unter den Achseln, an den Hand- und Fußflächen sowie im Intimbereich, im Gesicht und an den Extremitäten vor. Bis zu 400 Schweißdrüsen pro Quadratzentimeter Haut sind beim Menschen möglich: Eine Menge Ausgänge also, durch die der Schweiß nach außen treten kann. Unterscheiden lassen sich dabei ekkrine Schweißdrüsen und apokrine Schweißdrüsen. Die ekkrinen Schweißdrüsen sind von Geburt an vorhanden und unter anderem aufgrund ihrer Bedeutung für die Temperaturregelung des Körpers lebenswichtig. Die apokrinen Schweißdrüsen werden erst im Laufe der Pubertät gebildet und sorgen für Schweißbildung, die mit Pheromonen versehen ist.
Steuerung der Schweißdrüsen beim Schwitzen
Damit die beim Menschen und verschiedenen Tierarten zahlreich vorhandenen Schweißdrüsen überhaupt Schweiß produzieren, sind Impulse aus dem vegetativen Nervensystem notwendig. Diese Impulse gehen vom Hypothalamus im Gehirn aus, werden über sogenannte sympathische Nerven weitergeleitet und sind nicht bewusst kontrollierbar. Ausgelöst werden sie durch hohe Temperaturen, Anstrengung, Stresssituationen oder auch durch hormonelle Einflüsse. Die Flüssigkeit, die aufgrund der Nerven-Impulse aus den Schweißdrüsen austritt, nennt man Schweiß – oder auch Transpirationsflüssigkeit. Sie besteht zu über 99 Prozent aus Wasser, sowie zu weniger als einem Prozent aus Abfallprodukten des Stoffwechels, Mineralien und ähnlichen Stoffen.
Die Rolle der Haut beim Schwitzen
Auch die Haut spielt eine wichtige Rolle beim Schwitzen. So hat der Hauttyp einen gewissen Einfluss auf die Temperaturregulation der Haut und auf die Schweißbildung. Menschen mit trockener Haut oder Altershaut beispielsweise neigen eher zu geringer Schweißbildung, während fettige Haut oder Aknehaut zur verstärkten Produktion von Schweiß und Talg tendieren. Als Zwischenformen sind die normale Haut sowie die Mischhaut bekannt.
Die Haut hat beim Schwitzen eine wichtige Funktion: Auf ihr verteilt sich der Schweiß, der dann verdunstet und die Hautoberfläche abkühlt und damit für die Thermoregulation des menschlichen Körpers sorgt. Die Haut ist auch der Standort der Schweißdrüsen, also der Ausgänge für die Transpirationsflüssigkeit nach draußen. Die Haut trägt jedoch auch die Grundlage für die Entwicklung des bei starkem Schwitzen oft als unangenehm empfundenen Schweißgeruchs: Bakterien im sogenannten Mikrobiom der Haut sind dafür verantwortlich. Diese Bakterien zersetzen den Schweiß, wobei der Körpergeruch entsteht.
Hautprobleme durch starkes Schwitzen
Einige Hauttypen reagieren empfindlich auf die Inhaltsstoffe des Schweißes. Vor allem trockene Haut tendiert bei extremer Schweißbildung zu Reaktionen wie Rötungen oder Juckreiz. Grund sind zum einen die im Schweiß enthaltenen Stoffe wie Salze, die die Haut angreifen können. Zum anderen können durch die Schweißdrüsen auch Mikroben von der Hautoberfläche in tiefere Hautschichten gelangen und dort für Reizungen und andere Probleme sorgen.
Ständiges Schwitzen oder starke Schweißausbrüche können bei den Betroffenen zu Hautirritationen und langwierigen Hautproblemen führen, weil die Inhaltsstoffe des Schweißes die Haut reizen oder weil der Schweiß den wichtigen Schutzfilm auf der Haut zerstört. Sogar akute Entzündungen oder Ekzeme können aufgrund ständiger Schweißbildung entstehen. Dagegen lässt sich nur etwas unternehmen, indem man die extreme Schweißbildung eindämmt – beispielsweise mithilfe von Antitranspiranten.
Zu viel Schwitzen! Probleme mit starkem Schwitzen
Grundsätzlich ist Schweiß also lebensnotwendig, lästig wird er erst, wenn er vermehrt austritt, übel riecht oder in Form von ständig Schweißausbrüche auftritt. Dies kann das Leben extrem beeinträchtigen – nicht nur in Form von Hautreizungen. Ständige Schweißflecken unter den Achseln, dauerhaft feuchte Hände oder massives Schwitzen an exponierten Stellen wie Stirn oder Dekolleté haben auch einen sehr negativen Einfluss auf das Sozialleben der Betroffenen.
Hinzu kommt der bei starkem Schwitzen oft schwer einzudämmende Schweißgeruch, welcher, wie oben beschrieben, erst auf der Haut entsteht. In seltenen Fällen kann dieser sogar nach Hefe oder Urin riechen. Bei diesen Betroffenen können starkes Schwitzen oder extreme Schweißausbrüche ein noch größeres Problem darstellen. Ob auf Arbeit oder in der Freizeit, ob im Umgang mit Geschäftspartnern, Kunden oder der eigenen Familie: Menschen mit übelriechender, übermäßiger Schweißbildung empfinden oft einen enormen Leidensdruck.
Ursachen für extremes Schwitzen
Jetzt fragen sich die meisten Betroffenen natürlich: “Warum schwitze ich so viel?” bzw. “Warum schwitze ich so schnell?”. Dies ist nicht ganz so einfach zu beantworten. Die Ursachen für exzessive Schweißausbrüche können vielfältig sein: Krankheiten können ebenso dahinterstecken wie Medikamenten-Nebenwirkungen oder hormonelle Auslöser. Auch psychische Belastungen, die den sogenannten Angstschweiß hervorrufen, können Ursache des starken Schwitzens sein.
Zudem ist Übergewicht ein häufiger Grund für übermäßig starkes Schwitzen. Auch scharfes Essen ist ein gängiger Auslöser für Schwitzattacken. Und nicht zuletzt kann auch die falsche Kleidung das Problem übermäßiger Schweißbildung verstärken – zum Beispiel, wenn man mit Vorliebe zu Kleidungsstücken aus Synthetikgewebe ohne Atmungsaktivität greift oder sich für die Jahreszeit zu warm anzieht. All dies sind aber nur mögliche Auslöser. Deswegen sollten Menschen, die von starkem, übel riechendem Schweiß betroffen sind, im Zweifelsfall ärztlichen Rat suchen. Nur eine medizinische Fachkraft kann sicher Auskunft darüber geben, welche Ursachen hinter Ihren persönlichen Symptomen steckt.
Krankhaftes Schwitzen als Ursache der Schweißbildung
Massive Schweißausbrüche oder ständiges extremes Schwitzen können nämlich auch durch Krankheiten ausgelöst werden. Von Erkrankungen wie Grippe, die mit hohem Fieber einhergehen, über vermehrtes Schwitzen aufgrund einer Schilddrüsenüberfunktion, bis hin zu Hitzewallungen in den Wechseljahren reichen die Krankheitsbilder und Beschwerden, die dem starken Schwitzen zugrunde liegen können. Heftiges Schwitzen kann zudem auf Probleme mit der Leber hindeuten oder seine Ursache in Nierenschäden haben. Auch Stoffwechselerkrankungen, ein Lungenleiden oder Vitaminmangel können sich durch eine zunehmende Neigung zu erhöhter Schweißbildung bemerkbar machen. Wegen der Vielfältigkeit der krankhaften Ursachen sollten Sie bei Unsicherheit oder Verdacht, dass eine der genannten Krankheiten hinter Ihren Symptomen stecken könnte, in jedem Fall einen Arzt besuchen.
In einem eigenen Beitrag haben wir uns mit dem Thema "Starkes Schwitzen durch Krankheiten" näher beschäftigt.
Schwitzen durch Medikamente
Starkes, übermäßiges schwitzen am ganzen Körper oder plötzliche, heftige Schweißausbrüche können auch durch die Einnahme von Medikamenten hervorgerufen werden. Bekannt ist das verstärkte Schwitzen unter anderem als Nebenwirkung von verschiedenen Antidepressiva oder auch von Antibiotika. Es gibt auch Medikamente, die als Nebenwirkung zu verstärktem Nachtschweiß führen. Dazu zählen beispielsweise einige Mittel gegen Asthma, blutdrucksenkende Präparate, einige Augentropfen, die als Therapie bei Grünem Star genommen werden, manche hormonellen Medikamente zur Behandlung einer Endometriose oder fiebersenkende Präparate. Auch hier gilt: Bei Verdacht mit einem Arzt sprechen. Eventuell kann Ihre Medikation umgestellt werden.
Unterschiedliches Schwitzen bei den Geschlechtern
Beim Schwitzen gibt es Unterschiede zwischen den Geschlechtern. So schwitzen Frauen generell weniger, haben also eine allgemein geringere Schweißproduktion als Männer. Das liegt vor allem darin begründet, dass Frauen weniger Körperflüssigkeit als Männer haben. Zudem unterscheidet sich der Schweißgeruch bei den Geschlechtern: Während der Schweiß bei Männern eher eine beißende, stechende Note hat, riecht er bei Frauen meist etwas säuerlich.
Schwitzen als Altersfrage
Starkes Schwitzen kann auch eine Frage des Alters sein – und zwar aufgrund hormoneller Veränderungen im menschlichen Körper. So neigen Jugendliche während der Pubertät verstärkt zu heftigen Schweißausbrüchen. Weil sich in dieser Zeit die apokrinen Schweißdrüsen bilden, tendieren die Betroffenen zudem zu besonders auffälligem Schweißgeruch. Mehr Informationen dazu gibt es in unserem Beitrag zum Thema “Schwitzen in der Pubertät”.
Ein weiteres altersbedingtes Phänomen, das oft mit starkem Schwitzen verbunden ist, sind die Hitzewallungen in den Wechseljahren. Auch dabei sind Hormone für die verstärkte Schweißbildung verantwortlich. Lesen Sie mehr dazu im Text: “Veränderter Körpergeruch in den Wechseljahren”.
Starkes Schwitzen im Alltag
Sehr starkes Schwitzen kann im Alltag zu einer echten Belastung werden. Wer möchte beispielsweise gern Hände schütteln, wenn man ständig feuchte Handflächen hat? Wer geniert sich nicht, wenn sich bei Stress oder warmen Temperaturen riesige Schweißflecken unter den Achseln ausbreiten? Dabei ist es zunächst egal, ob das starke Schwitzen aufgrund einer Krankheit entsteht, psychologische Ursachen hat oder eine Altersfrage ist: Empfindungen wie Berührungsängste und Probleme mit dem Selbstbewusstsein aufgrund extremer Schweißausbrüche kennen wohl alle, die zu starkem Schwitzen neigen.
Für viele Menschen, die zu übermäßigem Schwitzen neigen, zählt starker Nachtschweiß zu den lästigsten Symptomen. Durchgeschwitzte Nacht- und Bettwäsche sind häufig Begleiterscheinungen dieses Problems. Naturgemäß wird zudem die Belastung durch starkes Schwitzen in der warmen Jahreszeit als besonders hoch empfunden. Betroffene versuchen oft den Auswirkungen des starken Schwitzens mit Mitteln wie Puder, Deo oder Antitranspiranten entgegenzuwirken.
Ab wann spricht man von starkem Schwitzen?
Einige Menschen müssen sich tagtäglich mit ständigem und heftigem Schwitzen auseinandersetzen. Dies belastet auf die Dauer und schränkt das Leben ein. Wann genau die Schwelle vom normalen zum übermäßigen Schwitzen überschritten wird, ist allerdings eine sehr individuelle Empfindung.
Generell verliert ein gesunder Mensch selbst bei absoluter Untätigkeit rund einen halben Liter Flüssigkeit durch Schweißbildung pro Tag. Bei hohen Temperaturen oder großen Anstrengungen gelten sogar Flüssigkeitsverluste von bis zu sechs Litern als normal. Wer sich enormen Belastungen aussetzt – zum Beispiel beim Marathonlaufen oder in ähnlichen Extremsituationen – kann sogar bis zu 15 Liter Schweiß am Tag produzieren. Zusätzlich kommt noch der Flüssigkeitsverlust in der Nacht zum Tragen. Der liegt im Normalfall bei ca. einem halben bis einem Liter. Krankhaftes Schwitzen allerdings sorgt zum einen dafür, dass man auch bei wenig Anstrengung sehr viel Flüssigkeit verliert, und dass man auch über Nacht überdurchschnittlich heftig ins Schwitzen kommt.
Wer selbst in Ruhephasen und bei moderaten Temperaturen heftige Schweißausbrüche hat oder schon beim Gedanken an emotional stressige Situationen zu Schwitzattacken neigt, könnte unter krankhaft erhöhter Schweißbildung leiden. Das gilt auch für Menschen, die ständig schwitzen – bei denen sich die Schweißproduktion also weder durch besonders hohe Temperaturen noch durch besondere Anstrengungen erklären lässt. Betroffene sollten zum einen diverse Mittel gegen das starke Schwitzen austesten und sich zum anderen an einen Arzt wenden, der weitere Therapiemöglichkeiten bietet.
Vom starken Schwitzen betroffene Körperteile
Starkes Schwitzen und heftige Schweißausbrüche sind an verschiedenen Stellen des Körpers möglich. Viele Betroffene berichten zum Beispiel von ständiger Achselnässe oder dauerhaft feuchten Handflächen. Doch auch in anderen Regionen wie an den Füßen oder im Gesicht kann es zu heftigen Schweißattacken kommen.
Ein Phänomen im Zusammenhang mit starker bis krankhafter Schweißbildung ist das einseitige Schwitzen an bestimmten Körperteilen. Wer sich fragt „Warum schwitze ich so viel unter einer Achsel?“ ist vermutlich von diesem Problem betroffen. Es könnte sich dabei um das sogenannte Harlequin-Syndrom handeln. Dahinter steckt eine Störung im vegetativen Nervensystem, das für die Steuerung der Impulse zur Schweißbildung zuständig ist. Besonders häufig tritt dieses Symptom beim Schwitzen im Gesicht und am Arm zutage: Betroffene leiden unter einseitiger Hautrötung und Schweißausbrüchen, die sich auf eine Körperhälfte beschränken. Wer den Verdacht hat, unter dem Harlequin-Syndrom zu leiden, sollte in jedem Fall ärztlichen Rat suchen.
Ratgeber: Was hilft beim starken Schwitzen?
Um sich gegen starkes Schwitzen und heftige Schweißausbrüche zu wehren, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zwar fällt bei der Frage nach einem Mittel gegen Schweißbildung den meisten zunächst das Thema Deo ein. Doch gängige Deodorants sind eigentlich nur wirksam, um Schweißgeruch einzudämmen – nicht jedoch, um massives Schwitzen an sich zu unterbinden. Für diesen Zweck sollte man zu Antitranspiranten greifen, die durch adstringierende Wirkung dafür sorgen, dass die Schweißdrüsen abgedichtet werden. Daneben können in manchen Fällen auch Hausmittel wie Salbei, Natron oder Apfelessig als Mittel gegen das Schwitzen hilfreich sein.
Eigenes Verhalten: Schwitzen aktiv eindämmen
Extremes Schwitzen kann man auch durch bewusste Verhaltensänderungen ein Stück weit in den Griff bekommen. So haben viele Menschen zum Beispiel ein Schweißproblem aufgrund ihrer Ernährungsgewohnheiten. Wer gern sehr scharfe Gerichte isst, neigt oftmals zu starken Schweißausbrüchen. Die ist eine ganz normale Reaktion des Körpers auf die heftig gewürzten Speisen. Es kann in diesem Fall also schon Abhilfe gegen erhöhtes Schwitzen schaffen, wenn man zu weniger scharf gewürztem Essen greift.
Die Ernährung kann sich auch auf andere Weise positiv im Kampf gegen starkes Schwitzen auswirken. Durch den Einsatz ganz bestimmter Lebensmittel lassen sich nämlich Anti-Schweiß-Effekte erzielen. So gilt in der Erfahrungsmedizin beispielsweise Salbei-Tee als wirksam gegen übermäßiges Schwitzen, weil Salbei auf natürliche Weise eine adstringierende Wirkung auf die Schweißdrüsen ausüben soll. Ebenfalls beliebt als Hausmittel gegen heftiges Schwitzen und extreme Schweißausbrüche: Natron, Magnesium und Zink. Und Lebensmittel wie Apfelessig und Pfefferminztee sollten ebenso auf den Speiseplan wie Joghurt und viel Gemüse.
Ursachen für starkes Schwitzen bekämpfen
Beim Kampf gegen Schwitzattacken und Schweißprobleme ist es natürlich sinnvoll, zunächst die Ursachen für die Schweißausbrüche zu bekämpfen. “Wann schwitzt man besonders stark?” Diese Frage sollten Betroffene zunächst beantworten, um die Ursache für ihre Schweißprobleme einzugrenzen. Liegt dem Problem des unnormal starken Schwitzens zum Beispiel eine Krankheit zugrunde, sollte diese aktiv therapiert werden. Dies muss in jedem Fall aber mit einer medizinischen Fachkraft besprochen werden. Auch gegen Beschwerden aufgrund hormoneller Ursachen lässt sich unter ärztlicher Anleitung viel erreichen.
Bei vielen, nur in der digitalen Welt lebenden Menschen kommt es zudem häufig schon bei kleinsten Anstrengungen zu übermäßigem Schwitzen, weil die eigene Fitness zu gering ist. Wer schon beim Treppensteigen heftige Schweißausbrüche hat oder nach einem kurzen Spurt zum Bus am ganzen Körper schwitzt, könnte durch verbesserte Fitness seine Schwitzattacken in den Griff bekommen. Das bedeutet: Mehr Sport treiben und körperliche Anstrengungen gezielt auch im Alltag suchen. Das Pensum dabei natürlich langsam steigern und sich von anfänglich heftigen Schweißausbrüchen bei Sport und körperlicher Belastung nicht abschrecken lassen.
Wer Übergewicht als Ursache für starkes Schwitzen vermutet, kann durch gezielte Gewichtsreduktion eine Verbesserung erreichen. Als Mittel dafür empfehlen sich neben Diäten ebenfalls die verstärkte sportliche Bewegung sowie gegebenenfalls eine dauerhafte Ernährungsumstellung. Ob hinter den starken Schweißattacken aber tatsächlich das Übergewicht steht, ist keinesfalls sicher. Auch deshalb sollten Sie im Zweifelsfall ärztlichen Rat suchen.
Kleidung bewusst wählen
Wer zu extremem Schwitzen neigt, sollte dies auch bei der Auswahl seiner Garderobe berücksichtigen. Zum einen gilt es, Farben und Stoffe auszuwählen, auf denen Schweißflecken nicht so schnell sichtbar werden – hier empfiehlt sich dunkle Kleidung. Zum anderen sollte man auf Gewebearten setzen, die eine gute Belüftung bieten und atmungsaktiv sind.
Baumwolle ist ein Klassiker unter den Stoffen, zeichnet sich aber vor allem durch wärmende Effekte und ein gutes Aufnahmevermögen für Feuchtigkeit aus. Baumwollprodukte bleiben demnach oft feucht am Körper kleben. Moderne künstlich hergestellte Gewebe hingegen bringen in vielen Fällen einen feuchtigkeits-regulierenden Effekt mit und sind so gestaltet, dass sie Schweiß-Nässe nach außen transportieren. So kann der Körper auch bei heftigem Schwitzen vergleichsweise trocken gehalten werden. Bei der Wahl des richtigen Stoffes sollte aber Vorsicht geboten sein. Manche modernen Polyesterstoffe sind als Negativbeispiel meist eher schweißfördernd und daher nicht empfehlenswert.
Antitranspirante und Deos gegen Schweißbildung
Ein Weg, der Neigung zu starkem Schwitzen und extremen Schwitzattacken aktiv zu begegnen, ist der Einsatz von Antitranspiranten. Diese Mittel gegen die Schweißproduktion enthalten Metallverbindungen, zumeist in Form von Aluminiumchlorid. Diese Inhaltsstoffe rufen eine natürliche Reaktion mit den Zellen in den Schweißdrüsen hervor, was eine adstringierende Wirkung zur Folge hat. Das bedeutet: Die Schweißdrüsen werden durch die Inhaltsstoffe der Antitranspirante abgedichtet, sodass kein Schweiß mehr nach außen dringen kann. Die frei verkäuflichen Mittel sind in Form von Roll-Ons, als Schaum oder Gels erhältlich und müssen regelmäßig aufgetragen werden, um das starke Schwitzen an den betroffenen Körperteilen langfristig einzudämmen.
Als probate Mittel, die vor allem den lästigen Schweißgeruch bekämpfen, gelten auch Deos. Sie haben zwar keine eindämmende Wirkung auf die Schweißausbrüche an sich, können jedoch dank antibakterieller Inhaltsstoffe den Abbau des Schweißes auf der Haut unterbinden. Zudem enthalten Deos oft Duftstoffe, die gewissermaßen als olfaktorisches Gegengewicht zum unangenehmen Schweißgeruch wirken. Der Schweißgeruch wird also übertüncht.
Medikamente und Naturpräparate gegen starkes Schwitzen
Gegen krankhaftes oder extrem starkes Schwitzen kann man auch mit Medikamenten vorgehen. Wer das Gefühl hat „ich schwitze zu viel“, kann sich deshalb an eine Facharztpraxis wenden und diese zum Einsatz sogenannter Anticholinergika konsultieren. Dies sind rezeptpflichtige Medikamente, die den Impulsgeber hemmen, der im Nervensystem die Schweißproduktion ankurbelt: Acetylcholin. Da Anticholinergika allerdings zahlreiche Nebenwirkungen haben, sollte ihr Einsatz wohlüberlegt erfolgen und nur bei starkem Leidensdruck aufgrund des extremen Schwitzens erfolgen.
Alternativ ist es auch möglich, mit rezeptfrei erhältlichen Naturpräparaten gegen extreme Schweißattacken vorzugehen. Dafür sind unter anderem Präparate mit Salbei erhältlich. Wer für homöopathische Mittel offen ist, kann zudem entsprechende gegen das starke Schwitzen gerichtete homöopathische Produkte finden. Beratung dazu gibt es in gut sortierten Apotheken.
FAQs - Häufige Fragen bei starkem Schwitzen
Beim Thema starkes Schwitzen gibt es viele Mythen und jede Menge Fragen. Je stärker man von extremen Schweißausbrüchen betroffen ist, desto dringlicher sind diese Fragen oft. Wir beantworten hier die wichtigsten Fragen und räumen mit einigen Fehlinformationen auf.
Wie erkenne ich krankhaftes Schwitzen?
Bei ständig nassen Achseln, selbst ohne körperliche Anstrengung oder hohe Umgebungstemperatur, kann eine Neigung zum krankhaft übersteigerten Schwitzen vorliegen. Das gilt auch, wenn man aus unerklärlichen Gründen mit extremen Nachtschweiß-Ausbrüchen zu kämpfen oder dauernd feuchte Hände vom Schwitzen hat.
Ich leide unter plötzlichen Schweißausbrüchen, woher kommen sie?
“Warum schwitze ich?” Diese individuelle Frage ist entscheidend, um ungewöhnlich starkes Schwitzen effektiv zu bekämpfen. Bei der Suche nach der persönlichen Ursache sollte man sowohl das eigene Verhalten und die eigenen Ernährungsgewohnheiten kritisch unter die Lupe nehmen wie auch nach konkreten Anzeichen für Krankheiten schauen. Auch das Alter und die damit verbundenen hormonellen Umstellungen können ein Auslöser sein. Eine universelle Ursache für exzessives Schwitzen gibt es nicht – es liegt immer ein individueller Auslöser zugrunde.
Sind Antitranspirante krebserregend?
Das in Antitranspiranten enthaltene Aluminiumchlorid ist in den vergangenen Jahren in Verruf geraten. Doch ein Zusammenhang von Aluminium und Krebsgefahr konnte nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden. Das in Deutschland offiziell zuständige Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat 2020 eine aktuelle Bewertung zum Risiko von Aluminium durch die Verwendung von Antitranspiranten herausgegeben, die sich so zusammenzufassen lässt: Die Wahrscheinlichkeit einer gesundheitlichen Beeinträchtigung bei täglicher Verwendung von Antitranspirantien ist unwahrscheinlich. Auch bei täglicher Anwendung gibt es keine gesundheitliche Beeinträchtigung. Die Aussagekraft der vorliegenden Daten ist hoch: die wichtigsten Daten liegen inzwischen vor und sind widerspruchsfrei. Eine Kontrolle der Aluminiumaufnahme durch Antitranspirantien ist daher nicht erforderlich. Fachleute raten allerdings dazu, Mittel gegen das Schwitzen, die Aluminiumchlorid enthalten, nicht direkt auf frisch rasierte Haut aufzutragen. Dies ist zwar nicht krebserregend, löst aber gegebenenfalls Hautirritationen aus.
Welche frei verkäuflichen Mittel gegen das Schwitzen wirken wirklich?
Als wertvollste Waffe gegen heftige Schweißausbrüche und ständiges Schwitzen haben sich Antitranspirante erwiesen, die online oder in der Apotheke erhältlich sind. Mehrmals die Woche aufgetragen, können sie dauerhaft für Linderung sorgen.
Gibt es Hausmittel gegen starkes Schwitzen?
Schwächer wirkende Alternativen zu den Antitranspiranten sind beispielsweise Naturpräparate mit Salbei oder Teebaumöl aus der Apotheke. Als Hausmittel gegen Schweißprobleme gelten außerdem Mittel wie Natron, Ingwer, Apfelessig und Kamille als Klassiker.
Wann sollte man mit starkem Schwitzen zum Arzt gehen?
Wer eine Krankheit als Auslöser für übermäßige Schweißproduktion vermutet, sollte damit auf jeden Fall schnell ärztlichen Rat suchen. Allen anderen Betroffenen ist der Arztbesuch zu empfehlen, wenn der persönliche Leidensdruck aufgrund des starken Schwitzens so groß wird, dass er die Lebensqualität beeinträchtigt und wenn rezeptfreie Mittel und Hausmittel gegen das Schwitzen keine Wirkung zeigen.
Fazit: Starkes Schwitzen lässt sich eindämmen
Starkes Schwitzen kann viele Ursachen haben. „Warum schwitze ich so stark?“ Auf diese Frage gibt es viele potenzielle Antworten. Die genaue Ursachenforschung ist im Einzelfall deshalb ebenso wichtig, wie das Entwickeln einer Strategie zum Bekämpfen der lästigen Schweißausbrüche. Hier haben sich Antitranspirante als sehr wirksam herausgestellt – wie beispielsweise Sweat-Off sensitive Antitranspirant Roll-On. Der Vorteil: Antitranspirante sorgen für weniger Schweißbildung, weil sie die Schweißdrüsen auf natürliche Weise abdichten. Bei geringem Schweißfluss können auch Deos helfen, die dem lästigen Schweißgeruch entgegenwirken.